Tipps und Pflanzen für Ihren eigenen Esswald

Die Realisierung eines Esswaldes wird immer beliebter. Oft wird dies gemeinsam oder auch einzeln, in größerem Maßstab, durchgeführt. Dennoch können Sie auch in Ihrem eigenen Garten einen Esswald beginnen. Vor allem, wenn Sie einen etwas größeren Garten haben, sind die Möglichkeiten zahlreich, aber auch in einem kleineren Garten ist ein (Mini-)Esswald möglich.

Was genau ist ein Esswald?

Ein Esswald ist ein Ökosystem, das so konzipiert ist, dass die Nahrungsmittelproduktion mit den Prinzipien der natürlichen Forstwirtschaft kombiniert wird. Es ist ein nachhaltiges System, das das ganze Jahr über Nahrung liefern kann und gleichzeitig die Biodiversität und das Ökosystem unterstützt. Ein Esswald besteht aus verschiedenen Schichten von Pflanzen, wie Bäumen, Sträuchern, Kletterpflanzen, Kräutern und Bodendeckern, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken.

Was sind die Vorteile eines Esswaldes?

Erstens sind Esswälder sehr produktiv und effizient. Durch die Nachahmung der Struktur eines natürlichen Waldes können Esswälder eine Vielzahl von Nutzpflanzen produzieren, ohne dass Kunstdünger, Pestizide oder andere Zusätze erforderlich sind. Die Bäume, Sträucher und anderen Pflanzen in einem Esswald arbeiten zusammen, um ein autarkes System zu schaffen, das in der Lage ist, eine große Bandbreite an Pflanzen und Tieren zu unterstützen.

Neben ihrer Produktivität sind Esswälder auch sehr nachhaltig. Das dichte Blätterdach von Bäumen und Sträuchern in einem Esswald hilft, Wasser zu sparen, Bodenerosion zu verhindern und ein Mikroklima zu schaffen, das das Pflanzenwachstum fördert. Dies bedeutet, dass Esswälder weniger Pflege benötigen als traditionelle Gärten und widerstandsfähiger gegen den Klimawandel und andere Umweltprobleme sind.

Ein weiterer Vorteil von Esswäldern ist ihre Fähigkeit, die Biodiversität zu unterstützen. Durch die große Vielfalt an Pflanzen, darunter Bäume, Sträucher, Kräuter und Bodendecker, bieten Esswälder Lebensraum für viele verschiedene Insekten, Vögel und andere Tiere.

Außerdem sehen Sie, dass größere Esswälder oft für ein gewisses Gemeinschaftsgefühl sorgen. Gemeinsam mit anderen Freiwilligen und Enthusiasten wird die Pflege durchgeführt und es kann reichlich geerntet werden!

Welche Pflanzen werden häufig in einem Esswald verwendet?

Um anzugeben, welche Pflanzen in einem Esswald verwendet werden können, ist es wichtig zu wissen, dass die Pflanzen in verschiedene Pflanzenschichten unterteilt werden. Pro Schicht geben wir im Folgenden an, welche Pflanzen häufig verwendet werden. So erhalten Sie einen guten Überblick über alle Pflanzen für einen Esswald.

Es wird zwischen 7 Pflanzenschichten in einem Esswald unterschieden; jede mit ihrer eigenen Funktion:

Kronenschicht: Dies sind große und höhere Bäume wie Kastanie, Walnuss, Eiche, Linde, Birke und Weide.

Zwischenschicht: Dies sind kleinere und niedrigere Bäume, wie Obstbäume (Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Aprikose, Mispel, Feige, Quitte, etc.), oder große Sträucher wie Johannisbeere, Hasel und Schlehe.

Strauchschicht: Dies sind Sträucher wie Beerensträucher (z. B. Stachelbeere, Heidelbeere, Brombeere, Himbeere, Johannisbeere), aber auch Holunder, Hartriegel und Sanddorn.


Krautschicht: Dies sind krautige Pflanzen wie Minze und Thymian, Salbei, Schnittlauch, Bärlauch, Majoran und Rosmarin.

Kriechschicht: Dies sind niedrige Pflanzen und Bodendecker, die den Boden bedecken und vor Erosion schützen. Dadurch hält der Boden auch länger Feuchtigkeit. Denken Sie an Erdbeere, Walderdbeere, Golderdbeere, Immergrün, Taubnessel und Kriechender Efeu.

Kletterpflanzen: Dies sind Pflanzen, die nach oben klettern und dabei die umliegende Vegetation und Äste nutzen. Denken Sie an Weinrebe, Kiwi, Hopfen, Brombeere und Himbeere.

Wurzelstock: Dies sind Pflanzen mit essbaren Wurzeln, wie Kartoffeln, Karotten, Knoblauch und Pastinaken.

Es ist wichtig, Pflanzen auszuwählen, die gut zu den Bodenverhältnissen, dem Klima und dem Standort des Esswaldes passen. Durch den Einsatz verschiedener Pflanzen in verschiedenen Schichten des Esswaldes wird die Biodiversität erhöht und die Pflanzen können sich gegenseitig in Wachstum und Entwicklung unterstützen.

Tipps für Ihren eigenen Esswald

Es gibt verschiedene Dinge, auf die Sie bei der Realisierung eines eigenen Esswaldes achten sollten. Hier unsere Tipps.

Planen Sie das Design Ihres Esswaldes

Das Design ist entscheidend bei der Realisierung eines Esswaldes. Es ist wichtig, die sieben verschiedenen Pflanzenschichten und den Platz, den jede dieser Schichten zum Wachsen benötigt, zu berücksichtigen. So schaffen Sie eine harmonische und produktive Umgebung für Ihre Pflanzen und Bäume.

Wählen Sie die richtigen Pflanzen

Esswälder sind so konzipiert, dass sie eine große Anzahl von Nahrung produzierenden Pflanzen enthalten, wie Obstbäume, Beerensträucher, Kletterpflanzen und Kräuter. Es ist wichtig, Pflanzen auszuwählen, die gut zu den örtlichen Bedingungen und Ihrem Boden passen.

Berücksichtigen Sie die Jahreszeiten

Ein Esswald ist so konzipiert, dass er das ganze Jahr über Nahrung produziert. Daher ist es wichtig, Pflanzen auszuwählen, die zu verschiedenen Zeiten im Jahr reifen, und für eine ausreichende Vielfalt der produzierten Lebensmittel zu sorgen.

Denken Sie an die Biodiversität

Esswälder sind so konzipiert, dass sie die Biodiversität erhöhen und Ökosysteme unterstützen. Es ist wichtig, Pflanzen auszuwählen, die zum Ökosystem Ihres Gartens beitragen, wie Pflanzen, die Bienen und andere bestäubende Insekten anziehen.

Ein Esswald in einem kleinen Garten?

Erwägen Sie, Ihren Esswald ohne die oberste Schicht (hohe Bäume) zu planen. Wählen Sie selbstbestäubende Sorten, so dass Sie weniger verschiedene Pflanzen und Bäume benötigen. Bei den Obstbäumen können Sie auch Halb- oder Niederstamm wählen, so dass Sie viel weniger Platz benötigen.

Starten Sie auch einen eigenen Esswald?

Lassen Sie es uns wissen: Wir sind gespannt auf Ihre Pläne und Ideen! Hinterlassen Sie unten einen Kommentar oder senden Sie uns Ihre Fotos per E-Mail. Die schönsten Einsendungen fügen wir hier gerne hinzu!

PS: Lesen Sie mehr Tipps zur Pflege und zum Beschneiden von Obstbäumen oder zum Anpflanzen von Beerenobst.